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Sind getönte Beauty-Produkte mit LSF „echter“ Sonnenschutz?

Foto: Jeremy Moeller/Getty Images.
Willkommen bei Sun Blocked, der globalen Info-Kampagne von Refinery29 rund um die Gefahren des Bräunens. Eins versprechen wir dir: Hier wird kein schlechtes Gewissen eingeredet und keine Predigt gehalten. Unser Ziel ist es, dir das Wissen mitzugeben, das du brauchst, um dich so gut wie möglich zu schützen. Denn „ungefährliches Bräunen“ gibt es nicht.
Ich liebe, wie meine getönte Sonnencreme meine Haut aussehen lässt – und ich liebe, dass sie mich vor UV-Schäden, Falten und Hautkrebs schützt. Wenn ich mal ehrlich bin, liebe ich sie aber vor allem dafür, dass sie meine Haut strahlen lässt, ohne dass ich „zu geschminkt“ aussehe. 
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Letztens trug ich mir morgens meinen Supergoop! Glowscreen (36,10 € via Cult Beauty) auf, so wie jeden Tag: indem ich die Sonnencreme auf meinem Handrücken mit meinem Rose Inc Skin Tint (38,00 € via Net-A-Porter) vermischte und mir dann beides zusammen ins Gesicht schmierte. Plötzlich schoss mir eine Frage durch den Kopf: Liefert mir diese Kombi dann eigentlich immer noch den Lichtschutzfaktor 30, wie er auf dem Glowscreen steht, oder „schummelte“ ich hier gerade, indem ich zwei Produkte vermischte? Das Ergebnis wirkt auf mich nämlich eher wie Make-up, nicht wie Sonnenschutz.
Wenn du in letzter Zeit Beauty-Produkte geshoppt hast, wirst du wissen, dass die Grenzen zwischen Skincare, Sonnenschutz und Make-up immer weiter verschwimmen. Viele Produkte vereinen zwei davon (oder gleich alle drei) miteinander: Zahlreiche Sonnencremes versprechen dir neben UV-Schutz zum Beispiel einen ausgeglicheneren Teint oder strahlende Haut. Der Glowscreen beispielsweise enthält Mica, einen Wirkstoff, der meine Haut schön glänzen lässt, wie ein Highlighter quasi. Ilia hat ein beliebtes Super Serum Skin Tint SPF 30 (50,95 € via Flaconi), das mehr Serum ist als Sonnencreme und sich daher wie getönte Skincare anfühlt. Und der Positive Light Tinted Moisturizer von Rare Beauty (32,95 € via Sephora) ist Feuchtigkeitscreme, Foundation und dank LSF 20 auch noch Sonnenschutz zugleich. 
Ich weiß nicht, ob es zynisch von mir ist, dass ich dem Ganzen ein bisschen misstrauisch gegenüberstehe – also habe ich bei Dr. Doris Day, Dermatologin meines Vertrauens, nachgefragt: Wie gut schützt Hautpflege und/oder Make-up mit integriertem Sonnenschutz wirklich?
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Ist getönter Sonnenschutz wirksam?

Genau genommen: Ja. Laut Dr. Day schützt getönter Sonnenschutz genauso gut wie nicht-getönte Alternativen. Das überraschte mich ein wenig: Ich hatte geglaubt, die Tönung (sprich: das enthaltene Make-up) würde den Schutz quasi „verdünnen“. Dr. Day zufolge ist Sonnenschutz aber Sonnenschutz, und die Tönung nur ein Extra, das die Wirksamkeit nicht einschränkt. „Es kann sein, dass das Produkt ursprünglich einen LSF von 50 hatte und durch die Zugabe anderer Wirkstoffe dann auf einen LSF von 40 reduziert wurde.“ Das sind beispielsweise Wirkstoffe wie Mica, die der Haut ein Strahlen verleiht, oder Hyaluronsäure für zusätzliche Feuchtigkeit. Laut Dr. Dray lautet die Faustregel aber: „Wenn du einen Sonnenschutz hast, der behauptet, zusätzlich noch dies und jenes zu sein, ist es trotzdem weiterhin ein Sonnenschutz. Diese anderen Wirkstoffe unterstützen den Sonnenschutz noch zusätzlich.“

Wie viel getönte Sonnencreme brauche ich?

Hier kommt der Knackpunkt, an dem Leute (wie ich!) hinsichtlich getöntem Sonnenschutz oder Make-up mit LSF gerne schummeln: Getönter Sonnenschutz sollte nicht mit anderen Produkten vermischt oder verdünnt werden, wie du es zum Beispiel mit einer Foundation machen würdest. „Wenn du beispielsweise einen getönten Moisturizer mit LSF verwendest, ist das ein Sonnenschutz“, erklärt Dr. Day und empfiehlt dazu eine mineralische Formel (mit Zinkoxid) mit einem LSF von 30 und höher. „Wenn du aber überlegst, wie viel du davon auf dein Gesicht aufträgst, ist das womöglich nicht genug, um dir effektiven Sonnenschutz zu liefern. Wenn du eine erbsengroße Portion auf dem ganzen Gesicht verteilst, ist das so, als würdest du ein Stück Stoff so weit dehnen, dass es fast durchsichtig wird – als würdest du so dünne Leggings tragen, dass man deinen Po dadurch erkennt.“
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Aber wie viel Sonnencreme brauche ich denn? Es sollten schon mehrere Pumpstöße sein, ob getönt oder nicht. „Denk dir das Ganze als vier Erbsen“, rät Dr. Day. „Eine auf deiner Stirn, eine auf jeder Wange und eine auf dem Kinn. Und dann brauchst du noch mehr für deinen Hals. Bedenke: Für den ganzen Körper brauchst du etwa so viel Sonnenschutz, wie in ein Shotglas passen würde. Und mineralischer Sonnenschutz ist wie physikalischer Sonnenschutz: Je dicker die Schicht, desto besser der Schutz.“

Was, wenn ich nur geringe Deckkraft haben möchte?

Wenn du nur einen klitzekleinen Tropfen getönte Creme oder LSF-Moisturizer verwenden oder das Produkt zum Beispiel mit Make-up verdünnen möchtest, ist das natürlich völlig okay – vorausgesetzt, du trägst darunter zusätzlichen Sonnenschutz. „Wenn du dir nicht sicher bist, ob du genug getönten Sonnenschutz benutzt, ist eine transparente Sonnencreme darunter eine gute Basis“, erklärt Dr. Day. „Ich sehe das wie mein morgendliches Workout: Ich kann es im Laufe des Tages ergänzen, zum Beispiel durch eine Radtour, weiß aber, dass ich mein Workout für heute eigentlich schon erledigt habe.“ In anderen Worten: Wenn du deinen Sonnenschutz abgehakt hast, kannst du darüber so viel (oder so wenig) andere Produkte auftragen, wie du möchtest.

Wie kombiniere ich Sonnenschutz und LSF-Make-up?

„Ich fange mit einer Sonnencreme an, die keine Tönung hat“, erzählt Dr. Day. „Nimm eine transparente Creme, damit dein natürlicher Hautton zu sehen ist. Die verteilst du auf dem Gesicht und dem Hals; achte dabei auch darauf, die Mundpartie einzucremen, weil die wie der Hals recht schnell altert und deswegen besonderen Schutz braucht. Danach kannst du dann einen getönten Sonnenschutz, einen Bronzer oder ein Rouge mit LSF auftragen – worauf du Lust hast.“
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Die Make-up Artist Katie Jane Hughes ersetzt ihr Make-up gern durch getönten Sonnenschutz. Sie verwendet dazu den Supergoop! Glowscreen in der Nuance „Golden Hour“ – die es hierzulande leider noch nicht gibt; du kannst stattdessen die Supergoop! CC Screen in der Farbe deiner Wahl nehmen (47,00 € via Revolve) – und verteilt ihn wie einen flüssigen Bronzer auf der Stirn, bevor sie die Original-Nuance Supergoop! Glowscreen (36,10 € via Cult Beauty) auf dem restlichen Gesicht aufträgt, quasi als Primer oder Highlighter. Bei ihr ist der Sonnenschutz also nicht bloß eine Make-up-Basis, sondern schützt eben auch vor UV-Strahlen; die Technik eignet sich auch super zum Nachcremen. Weil sie aber manche Stellen ein wenig vernachlässigt, wäre es auch hier besser, zuallererst einen transparenten Sonnenschutz aufzutragen.
Wichtig ist, dass du eine mineralische Sonnenschutz-Basis mit weiteren mineralischen Sonnencremes kombinierst (halte also die Augen nach Titaniumdioxid und Zinkoxid offen). „Es ist schwer, Studien dazu zu finden, wie gut sich chemische Sonnencremes mit mineralischen vertragen, ob sich dadurch Hitze aufbaut oder andere Probleme entstehen“, erklärt Dr. Day. „Mineralische Formulierungen hingegen können übereinandergeschichtet werden.“
In anderen Worten: LSF-Make-up und -Skincare ist toll und schützt deine Haut tatsächlich – muss aber eben auch wie „regulärer“ Sonnenschutz aufgetragen werden. Das heißt: Sei nicht zu sparsam mit dem Produkt und trage es großzügig auf dem Gesicht und dem Hals auf. Wenn dir die Tönung dann jedoch zu intensiv ist und du lieber eine dünnere Schicht aufträgst, ist eine transparente Sonnenschutz-Schicht darunter Pflicht.

Welche Sonnencreme eignet sich gut für dunklere Haut?

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Es ist wichtig, über Sonnenschutz auf dunklerer Haut zu sprechen. Meistens ist einer der größten Nachteile von mineralischem Sonnenschutz – ob nun getönt oder nicht – nämlich der, dass er dunklere Teints häufig weiß oder gräulich aussehen lässt. Da ist die Versuchung groß, ganz darauf zu verzichten, obwohl du natürlich Hautkrebs und Sonnenschäden vorbeugen solltest. „Bei meinen dunkelhäutigeren Patient:innen stelle ich häufig fest, dass die Hautpartien, die der Sonne ausgesetzt sind, langfristig eine ganz andere Farbe annehmen als verdeckte Hautpartien. Es ist sehr schwer, das wieder auszugleichen“, erklärt Dr. Day. „Patient:innen, deren Haut in der Sonne schnell dunkler wird, die aber Sonnenschutz verwenden, behalten ihren eigenen Teint, anstatt plötzlich drei verschiedene Hauttöne zu entwickeln. Transparente Sonnenschutzprodukte sehen dabei meist auf der Haut am besten aus.“
In einem Artikel unserer US-Kolleg:innen (Black Women Share The Sunscreens They Actually Wear Every Day) empfehlen Schwarze Frauen unter anderem die transparenten, mineralischen Black Girl Sunscreen (24,99 € via Unrefined Riches) und Neutrogena Hydroboost SPF Moisturiser (10,45 € via LookFantastic).
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